Mitte bis Ende des vergangenen 19ten Jahrhunderts wurden landauf und landab Vereine gegründet, die zum Ziel hatten, den Leuten Unterhaltung zu bieten und Kameradschaft zu pflegen. Schullehrer Bitzer und Jakob Sauer waren die Initiatoren dafür, dass auch in Tieringen ein Gesangverein entstand. Am 25. Oktober 1879 war es soweit. In den ersten Jahren, von 1879 bis 1893, führten Jakob Sauer und Schullehrer Bitzer den Verein. Ab 1893 übernahm Hermann Eppler, Schmied, das Amt des Vorstandes. Dirigent war ab 1893 Lehrer Bauer.
In den Jahren von 1900-1913 betrug die Vereinsstärke durchschnittlich 16-20 aktive Sänger. Die Mitglieder mussten beim Eintritt eine Gebühr von 2-4 DM bezahlen. 1913 gab Vorstand Hermann Eppler, Schmied, dann sein Amt als Vorstand ab, welches er 20 Jahre lang bekleidet hat. Mit ihm auch Matthias Mattes (Vizevorstand) und Matthias Mattes (Harrgart, Kassier), sowie weitere 8 Mitglieder, die ebenfalls nicht mehr aktiv im Verein singen wollten. Als Nachfolger von Hermann Eppler wurde Friedrich Eppler zum Vorstand gewählt. Vizevorstand war Karl Jetter und Kassier Karl Gomringer. Das Jahr 1914 war ein Höhepunkt beim Sängerbund Tieringen. 15 neue, aktive Mitglieder traten dem Verein bei. Es wurde beschlossen, eine neue Vereinsfahne (die übrigens der Verein heute noch besitzt) zu beschaffen. Die Fahnenweihe fand am 14. Juni 1914 statt. Dies war ein großer Tag für Tieringen. Bei einem Festgottesdienst wurde die Fahne durch Herrn Pfarrer Schwarzmaier geweiht. Zum Festzug am Nachmittag erschienen 8 auswärtige Vereine, die mit dazu beitrugen, dass die Fahnenweihe ein voller Erfolg wurde. Kaum war dieses freudige Ereignis vorbei, das dem Verein großen Auftrieb gab, brach der erste Weltkrieg aus. So nach und nach wurden die meisten Sänger zu den Waffen gerufen, sodass der Verein während des Krieges nicht mehr auftreten konnte.